Das gemeinsame Essen wird in unserem Kulturkreis immer seltener. Darunter leidet auch die Kommunikation innerhalb von Familien.
Essen auf dem Pappteller, das sich im Gehen verzehren lässt oder ein schneller Fast-Food-Snack im Laden um die Ecke gehören zu weit verbreiteten Ernährungsritualen in unserer Kultur. Aber zum Hamburger wird keine Weinflasche entkorkt. Gemeinsame Mahlzeiten haben auch eine beziehungsstiftende Funktion. Helene Karmasin, Motivforscherin und Ethnologin befürchtet, dass Menschen mit dem Verzicht auf gemeinsame Mahlzeiten mehr aufgeben, als die meisten ahnen:
Zu allen Zeiten bedeutete Essen mehr als bloße Nahrungsaufnahme, die täglich erforderlich ist, um den Organismus bei Kräften und am Leben zu erhalten. Gemeinsamen Essen schützt, denn wer mit am Tisch sitzt und das Mahl teilt, der kann kein Feind sein.
Gemeinsames Essen kann Respekt erzeugen für die Erzeuger der Nahrung und diejenigen - meist die Frauen in den Familien, die es zubereitet haben. Essen hat auch eine moralische Dimension.
In diesem Sinne: Suchen wir Gesellschaft beim Essen und genießen wir mit allen Sinnen!