Fasten ist eine einfache, ganzheitliche Methode. Es dient der eigenen Gesundheitsvorsorge und gibt Ihren Körper einen Input zur Selbstheilung.
Paracelsus verordnete schon um ca. 1500 das Fasten bei vielen Leiden. Mit dem Fasten praktizieren Sie ein altes, weit verbreitetes Naturheilmittel, welches in allen Religionen bekannt ist. Wahrscheinlich griffen die beiden Ärzte, Buchinger und Lützner auf dieses Wissen zurück, als sie jene Fasten-Methodik etablierten, nach der ich arbeite:
- Dr. Buchinger gründete 1920 die erste Fastenklinik, er bezeichnete Fasten als den Königsweg der Heilkunst.
- Dr. Lützner etablierte das präventive Fasten für Gesunde: "Wichtig ist, dass sich Menschen mit der eigenen Gesundheit beschäftigen und Verantwortung dafür übernehmen."
Mit der Entgiftung und Entschlackung wird der Säure -Basen-Haushalt wieder in Ordnung gebracht. Hier gebe ich einen einschlägigen Definitionsversuch von Fasten:
"Fasten ist die Existenz des Organismus ohne Zufuhr von Nährstoffen von außen. Dies veranlasst den Organismus zur physiologisch angelegten Umschaltung des Stoffwechsels auf Ernährung von Innen und zur Lebenserhaltung durch eigene Ressourcen. Der Fastende zwingt seinen Organismus freiwillig alle Funktionen an diese extreme Situation anzupassen. Der Anpassungs- und Umschaltprozess erfolgt in mehreren nacheinander folgenden Schritten und wird neurohormonal gesteuert."
Fasten hat noch eine andere Dimension und ist mehr als ein veränderter Stoffwechselzustand. Beim Fasten werden diese vier Dimensionen angesprochen: Körper, Gefühls- und Gemütsleben, Intellekt und die Spiritualität. Es bringt jene innere Kraft, jenes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, welche die Neuorientierung in einer veränderten Lebenssituation ermöglicht.
Körperlich:
- Entlastung, Gewichtsreduktion
- Entleerung überfüllter Speicher (Wasser, Salz, Fett, Eiweiß)
- Entgiftung des Organismus (Gewebe, Entgiftungsorgane: Darm, Leber, Niere , Haut, Lunge)
- Chance des Körpers zur Neuordnung seiner Funktionen
Seelisch:
- Selbsterfahrung, Neugier, Abenteuer
- Sich selbst kennenlernen, Vertrauen gewinnen zu den Möglichkeiten des eigenen Körpers
- Befreiung von seelischen Schlacken
- Spannungen lösen
- Innerlich frei werden
- Gedankliche Klarheit erlangen
- Fasten bringt uns wieder zurück in den ursprünglichen Lebensrhythmus
Die 5 Grundregeln des Fastens - die 5 Fastenregeln:
Regel 1:
Nichts essen – für eine, zwei oder drei Wochen. Nur Trinken: Tee, Gemüsebrühe, Obst und Gemüsesäfte und Wasser. Am besten mehr, als der Durst verlangt.
Regel 2:
Alles weglassen, was nicht lebensnotwendig ist. Weglassen aller Genuss und Suchtmitteln, nach Rücksprache mit dem Arzt sogar Medikamente.
Regel 3:
Sich vom Alltag lösen und sich befreien aus beruflichen und privaten Bindungen. Den Terminkalender weglegen und das Telefon ausgeschaltet lassen. Verzicht auf Medien (Zeitung, Fernsehen etc.). Anstatt Reizüberflutung von außen, Begegnung mit sich selbst; statt sich der Steuerung von außen zu unterwerfen – sich der Innensteuerung zu überlassen.
Regel 4:
Das tun, was dem Körper gut tut, wonach der Körper verlangt. Der Erschöpfte soll sich ausschlafen, der Bewegungsfreudige soll wandern, Sport treiben, schwimmen. Also das tun, was Spaß macht – bummeln, lesen, tanzen, Musik genießen, Hobbys pflegen.
Regel 5:
Die Ausscheidungen fördern: Darm entleeren, die Nieren durch Trinken spülen, schwitzen, Atemübungen, Haut und Schleimhäute pflegen.
Fastenbrechen
Fastengebrochen wird beim Buchinger Fasten mit einem Apfel, um den Körper wieder ganz langsam an feste Nahrungsmittel zu gewöhnen. Der Apfel beim Fastenbrechen wird oft als ein Geschenk Gottes empfunden und das schon nach einer Woche! Das Geheimnis liegt an den Sinnen, die verstärkt aktiv sind. Das Riechen, das Sehen, das Hören, das Gefühl, satt zu sein- all das wird auf bewusste, neue Weise empfunden. Dann heißt es für Sie hineinhorchen in einen Körper- den Sie in einer neuen Sensibilität spüren und erleben können.
Das Fasten wird in der Naturheilpraktik als die Speise der Seele bezeichnet!
Das könnte der Grund sein, warum es nach einer Fastenkur einfacher ist, die Ernährungsgewohnheiten neu zu ordnen und zu ändern. Die sogenannten säurebildeten Nahrungsmittel (wie Fleisch, Zucker, weiße Mehle, raffinierte Öle) werden durch basenbildende Nahrungsmittel wie Gemüse Obst und Getreide ergänzt oder von manchen Menschen sogar ersetzt.
Gönnen Sie Ihren Körper eine Pause vom Alltag, es gelingt leichter den Ballast loszulassen, um dem Wesentlichen in uns mehr Raum zu geben. Sie beginnen sich selbst wieder mehr spüren, und gewinnen Lebensfreude und ein neues Ernährungsbewusstsein.
Wenn Sie das Fasten mit dem Wandern kombinieren, praktizieren Sie
zwei traditionsreiche, heilsame Wege, um zu sich selbst zu finden.